17.05.2017 | Geschichten aus dem Koffer für Kinder

Stiftung spendiert Erzähler

Ein Fenster, welches sich aus der Fassade löst und auf Reisen geht. Ein Geist namens Hugo, der selber schreckliche Angst hat. Diese beiden Charaktere schauten am Mittwoch im Pfarrheim Weseke vorbei. Selber schafften sie es leider nicht, aber durch die Worte, Gestik und Mimik der Geschichtenerzähler Susanne Tiggemann und Thomas Hoffmeister-Höfener fühlte es sich an, als schwirrten sie wirklich im Raum umher. Das merkte man vor allem an der Reaktion der Kinder. „Wir haben manchmal Erzieher hier, die sind ganz erstaunt, wie lange die Kinder zuhören können“, so Hoffmeister-Höfener.

Die Vorgehensweise der beiden ist immer ähnlich. Sie bringen ihr „Erzählzelt“ und jede Menge Reisekoffer mit. Aus diesen Koffern entfliehen die Geschichten, die zum Teil sogar spontan ausgedacht sind. Wichtig dabei sei laut Thomas Hoffmeister-Höfener: Die Geschichten müssen immer mit starker Gestik und Mimik erzählt werden. Außerdem müssen sich die Kinder einbringen können. „Interaktion ist wichtig“, so der Geschichtenerzähler.

Auch am Mittwoch riefen die Kinder immer wieder rein, dachten die Geschichte weiter oder ergänzten sie. Für echte Schreckmomente sorgte Hoffmeister-Höfener, als er den ängstlichen Geist Hugo darstellte. Mit einem lauten Schrei verkörperte er Hugos Erschrecken, als er den Schatten einer Spinne an der Wand erblickte. Seit 2003 ziehen die beiden Geschichtenerzähler mit ihrem Erzählzelt durch Deutschland. „Wir sind überall da, wo eine Geschichte angebracht ist“, sagte Susanne Tiggemann und lächelte. Seit mehr als 20 Jahren spielt sie Theater und leitet die Erzählwerkstätte. „Geschichten und freies Erzählen sind gut für die Entwicklung der Kinder“, so Tiggemann.

Eingeladen und finanziert wurden die beiden von der Stiftung Aktive Bürger.